Über das Geheimnis, eine neue Schlafroutine zu entwickeln
Stefanie StinglAktualisiert:Checken Sie vor dem Einschlafen noch schnell Mails oder Social Media? Das blaue Licht von Displays kann Ihre innere Uhr verschieben und das Einschlafen erschweren. Hier erfahren Sie, wie Sie mit einfachen, wissenschaftlich fundierten Schritten eine nachhaltige Schlafroutine aufbauen – inklusive Erkenntnissen aus aktueller Forschung und einem Blick auf CBD & Melatonin.
Warum blaues Licht Ihren Schlaf stört
Elektronische Displays emittieren kurzwellige, blaureiche LEDs. Abends kann dieses Licht die Melatoninfreisetzung verzögern, die Einschlaflatenz verlängern und die Schlafeffizienz mindern. Eine vielzitierte Harvard-Studie zeigte, dass abendliches Lesen auf einem beleuchteten E-Reader gegenüber Papierlektüre die innere Uhr messbar nach hinten verschiebt und am Folgetag die Wachheit reduziert. Praktischer Schluss daraus: Abends 30–60 Minuten bildschirmfrei bleiben oder Warmton-/Blaulichtfilter nutzen. [1,2]
Blaues Licht von Displays unterdrückt Melatonin, verschiebt die innere Uhr und erschwert das Einschlafen. 30–60 Minuten vor dem Schlafen bildschirmfrei bleiben oder Filter nutzen.
Nachteule vs. Frühaufsteher: Was die Forschung wirklich sagt
Ob jemand eher Nachteule oder Frühaufsteher ist, wird wesentlich vom individuellen Chronotyp bestimmt – mit genetischen Anteilen. Frühere Routinen werden oft mit Proaktivität assoziiert; entsprechende Zusammenhänge sind jedoch moderat und nicht deterministisch. Ziel ist daher nicht, Ihren Chronotyp „umzuerziehen“, sondern Schlafdruck und Licht gezielt zu nutzen, um Ihre persönliche beste Routine zu finden und „Social Jetlag“ (Wochenend-Jetlag) zu vermeiden. [7,8]
Studie: Wie Nachteulen ihre innere Uhr in 3 Wochen vorverlagern
Eine randomisierte Studie zeigte, dass einfache, nicht-medikamentöse Maßnahmen Nachteulen helfen können, ihren Schlaf-Wach-Rhythmus um etwa zwei Stunden vorzuverlagern – bei zugleich besserem morgendlichem Funktionsniveau und geringerem Stress. [3,4]
Studiendesign in Kürze
- Teilnehmer: 22 gesunde Nachteulen (typische Bettzeit ~2:30 Uhr, Aufwachen nach 10:00 Uhr); Publikation in Sleep Medicine (2019) durch Teams der Universitäten Birmingham, Surrey und Monash. [3]
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Intervention (3 Wochen):
- 2–3 Stunden früher aufstehen; morgens direkt Tageslicht/helles Licht.
- Frühstück kurz nach dem Aufstehen; Mittag früher; Abendessen vor 19:00 Uhr, danach keine Nahrung.
- Bewegung nur am Morgen; ab 15:00 Uhr kein Koffein.
- Kein Nickerchen nach 16:00 Uhr; abends helles Licht vermeiden; konstante Zeiten auch am Wochenende. [4]
Ergebnisse auf einen Blick
- ~2 Stunden frühere Schlafens- und Aufstehzeiten, ohne Verkürzung der Gesamtschlafdauer.
- Verbesserte Reaktionszeit und Griffkraft am Vormittag; Verschiebung der Leistungsspitze vom Abend in den Nachmittag.
- Mehr Tage mit ausgewogenem Frühstück; Rückgang von wahrgenommenem Stress und Depressionswerten. [3,4]
Nachteulen, die 2–3 Stunden früher aufstanden, Mahlzeiten vorzogen und abends Licht/Koffein mieden, schliefen früher ein und fühlten sich wacher sowie weniger gestresst.
9 praktische Schritte für eine stabile Schlafroutine
Die folgenden Schritte kombinieren Schlafhygiene, Lichtmanagement und Tagesstruktur. Wählen Sie 1–2 Punkte, testen Sie sie 2–3 Wochen konsequent und justieren Sie dann nach.
- 1) 5-Minuten „Brain-Dump“: Vor dem Zubettgehen Gedanken in ein Notizbuch schreiben (To-Dos, Termine). Smartphone vermeiden – das reduziert Grübeln und Blaulicht-Exposition.
- 2) Morgenlicht tanken: Innerhalb der ersten Stunde nach dem Aufwachen 20–30 Minuten helles Tageslicht (spazieren gehen oder am Fenster) – ein zentraler Zeitgeber für den zirkadianen Rhythmus. [4]
- 3) Bewegung am Morgen: 10–30 Minuten leichte bis moderate Aktivität (z. B. flotter Spaziergang, Radfahren). Studien deuten auf bessere Blutdruckmuster und teils mehr Tiefschlaf bei morgendlicher Bewegung hin. [6]
- 4) Proteinreich frühstücken: Beispiele: Eier, Skyr/Joghurt, Hüttenkäse, Nüsse oder Tofu. Ein solches Frühstück kann Wachheit unterstützen und Heißhunger vorbeugen.
- 5) 30–60 Minuten bildschirmfrei am Abend: Alternativ Warmton-/Blaulichtfilter; papierbasiertes Lesen oder ein nicht beleuchteter E-Reader sind gute Optionen. [1]
- 6) Konstante Weckzeit – auch am Wochenende: So reduzieren Sie „Social Jetlag“. Große Abweichungen am Wochenende machen den Montag schwer. [8]
- 7) Optimales Schlafumfeld: Temperatur 16–18 °C, dunkel und ruhig (ggf. Schlafmaske/Ohrstöpsel); Schlafzimmer ausschließlich mit Schlaf/Intimität verknüpfen.
- 8) Koffein, Alkohol, Nikotin zeitlich begrenzen: Koffein nach 14–15 Uhr meiden; Alkohol und Nikotin am Abend reduzieren, da sie Schlafqualität und Tiefschlaf stören.
- 9) 60–90 Minuten „Wind-down“: Feste Abendroutine mit warmer Dusche, Dehnen, Atemübungen, Meditation/Body-Scan. Mittagsschlaf, falls nötig, kurz halten (10–20 Minuten, nicht nach 16 Uhr).
Beispiel: Ihre Morgenroutine (erste 90 Minuten)
- T+0: Aufstehen, Vorhänge auf/auf den Balkon – Licht.
- T+15: Frühstück (proteinbetont), Wasser/ungesüßter Tee.
- T+30: 10–20 Minuten Bewegung draußen.
- T+90: Fokuszeit für die wichtigste Aufgabe des Tages.
Konsequente Schlaf- und Aufstehzeiten, Morgenlicht, Bewegung und ein proteinreiches Frühstück sind die stärksten Hebel für eine stabile, erholsame Schlafroutine.
CBD & Melatonin: Potenzial, Sicherheit und Dosierung
Melatonin signalisiert dem Körper „Schlafenszeit“. In einigen Ländern ist es rezeptfrei, in anderen (z. B. großen Teilen Europas) rezeptpflichtig oder dosis-/formabhängig reguliert. Kurzfristige, niedrig dosierte Anwendungen sind üblich; sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie unsicher sind. [12]
CBD wird häufig zur Entspannung genutzt. Die Evidenz bei Ein- und Durchschlafproblemen ist noch gemischt: Eine randomisierte Pilotstudie (150 mg abends) fand gegenüber Placebo nur begrenzte Schlaf-Vorteile, jedoch bessere Wohlbefindenswerte; andere Ansätze prüfen höhere Dosen bzw. CBD-Terpen-Kombinationen. Insgesamt sind weitere, größere Studien nötig. [9,10,11]
Dosierungsstart (CBD): Beginnen Sie niedrig und steigern Sie langsam – viele Nutzer starten im Bereich von 5–10 mg CBD am Abend und titrieren je nach Verträglichkeit. Neugierig auf Ihre persönliche CBD-Dosierung? Probieren Sie den Rechner:
CBD Dosierungsrechner
Personalisierte CBD-Dosierung für Ihr Wohlbefinden
- CBD Öl unter die Zunge tropfen und 1-2 Minuten warten
- Nach einer Woche können Sie die Dosis erhöhen
- Maximale Tagesdosis: 70mg CBD
- Bei Medikamenteneinnahme Rücksprache mit dem Arzt
CBD und Melatonin können die Routine ergänzen. Niedrig dosiert starten, Wechselwirkungen prüfen und länderspezifische Vorgaben beachten – Sicherheit geht vor.
Sicherheit: Wer vorsichtig sein sollte und wann zum Arzt
Wann Sie medizinischen Rat einholen sollten: Ein- oder Durchschlafprobleme länger als 3 Monate, ausgeprägte Tagesschläfrigkeit, lautes Schnarchen/Atemaussetzer (Verdacht auf Schlafapnoe), quälende Missempfindungen in den Beinen (Restless Legs), depressive Symptome/Angststörungen oder relevante Belastung durch Schichtarbeit.
Vorsicht bei CBD/Melatonin in Schwangerschaft/Stillzeit, bei Lebererkrankungen sowie bei gleichzeitiger Einnahme von Sedativa, Antidepressiva, Antikoagulanzien oder anderen verschreibungspflichtigen Arzneien. Prüfen Sie potenzielle Interaktionen, bevor Sie CBD mit Medikamenten kombinieren:
Always check interactions before combining CBD with other substances.
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Wir haben die Wechselwirkungen von CBD mit 140 Medikamenten und Medikamentenarten analysiert. Sie können die vollständige Übersicht hier einsehen oder die Suche unten verwenden, um Ihr spezifisches Medikament zu finden.
Erwachsene sollten in der Regel mindestens 7 Stunden Schlaf pro Nacht anstreben; bei Abweichungen über längere Zeit ist ärztliche Abklärung sinnvoll. [5]
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Fazit: Kleine Schritte, großer Effekt
Erholsamer Schlaf entsteht aus kleinen, konstanten Schritten: Morgenlicht, feste Zeiten, Bewegung und eine ruhige Abendroutine. Testen Sie 1–2 Gewohnheiten für 2–3 Wochen und beobachten Sie Ihre Fortschritte. Wenn Sie CBD oder Melatonin integrieren möchten, starten Sie niedrig, prüfen Sie Interaktionen und nutzen Sie unseren Dosierungsrechner.
1 Kommentar
Schlaf ist wirklich wichtig und ich habe einige Schwierigkeiten damit. 😴 Es ist interessant zu lesen, wie kleine Änderungen in der Schlafroutine große Auswirkungen haben können. Ich habe auch schon über CBD-Produkte gehört, die beim Schlafen helfen können. 🌿 Hat jemand hier Erfahrung damit? Funktioniert das wirklich? Ich würde gerne wissen, ob es sich lohnt, es auszuprobieren. Vielen Dank im Voraus für eure Kommentare! 💤😊