Tetrahydrocannabinol (Delta-9-Tetrahydrocannabinol oder 9-Tetrahydrocannabinol), kurz THC, ist eine natürlich in der Cannabispflanze vorkommendes Phytocannadinoid, das für seine psychoaktive Wirkung bekannt ist. Doch neben den Kontroversen um THC möchte wir in diesem Artikel auch einige zusätzliche Fakten über THC beleuchten. Das könnte Ihnen dabei helfen, den Wirkstoff und seine Wirkung richtig einzuordnen und seine Nutzung, Eigenschaften und Anwendungsbereiche besser zu verstehen.
Studien zufolge stellen die Phytocannabinoide eine Gruppe von phenolischen Terpenverbindungen dar, die (nach dem derzeitigen Wissensstand) überwiegend in Cannabis gefunden werden. Die Forschung über Quellen von Cannabinoiden, die nicht aus Cannabis stammen, ist jedoch noch nicht abgeschlossen, und könnte sich z. B. auf Pflanzen der Gattung Radula und Helichrysum erstrecken.
Deshalb lassen Sie uns zwei einfache Fakten hier aufzeigen:
- Cannabis ist nicht der einzige Organismus, der in der Lage ist, diese Gruppe bioaktiver Wirkstoffe zu synthetisieren.
- Studien berichten, dass es 525 natürliche Verbindungen in der Hanfpflanze gibt, von denen 85 identifiziert wurden und davon etwa 60 mit denen man bereits vertraut ist.
Das bringt uns zu dem Punkt, dass THC und CBD Beispiele für die beiden natürlichen Cannabinoide sind, die aus Cannabispflanzen extrahiert und in verschiedenen Bereichen (vor allem in der medizinischen Anwendung) eingesetzt werden.
Darüber hinaus ist es interessant zu sehen, dass sich mehrere Studien auf einzelne Cannabinoidverbindungen konzentrieren, die uns helfen, mehr über CBD zu erfahren.
Vermutlich ist Ihnen der Begriff „THC", also die Verbindung, die für die psychoaktive Wirkung verantwortlich ist, bereits bekannt. Doch es gibt noch mehr über THC zu wissen.
Kurz gesagt soll Ihnen dieser Artikel helfen, ein wenig mehr Einblick in dieses Thema zu gewinnen:
- Was ist THC?
- Wo wird THC in der Cannabispflanze gefunden?
- THC und CBD
Was ist THC?
Sind Sie immer noch der Überzeugung, dass THC gefährlich ist und der psychoaktive Wirkstoff Sie negativ beeinflussen könnte? Dann sind Sie hier genau richtig. Nutzen Sie die Gelegenheit, um mit stereotypen Gedanken bei diesem Thema zu brechen. Wir beginnen am Anfang:
Die Nahrungskette:
Pflanzen, Tiere, Insekten und wir Menschen koexistieren seit Millionen von Jahren und unser Überleben hängt voneinander ab.
Gleichzeitig verfügt jedes Lebewesen in der Nahrungskette über unterschiedliche Strategien, um sich vor den anderen zu schützen. Stellen Sie sich einfach die Nahrungskette vor.
Folglich setzt bei Tieren im natürlichen Überlebenskampf zwischen Mensch, Tier, Pflanze und Insekten der Fluchtinstinkt ein – Insekten und Tiere scheiden außerdem giftige Chemikalien aus (wie das Stinktier), um sich zu schützen oder Raubtiere von Anfang an auf Abstand zu halten. Pflanzen produzieren giftige Substanzen, die sie vor Insekten oder Pflanzenfressern schützen könnten.
Ein solches Beispiel ist auch Tetrahydrocannabinol, THC, in Cannabis. Studien weisen darauf hin, dass THC die Pflanze vor Pflanzenfressern oder Krankheitserregern zu schützen scheint. Es gibt eine Menge Tiere und besonders Insekten, die den Geschmack von Cannabis lieben und eine ganze Pflanze verschlingen können. Dazu zählen zum Beispiel Rehe, Mäuse, Ratten, Spinnmilben, Weiße Fliegen, Raupen, Heuschrecken, Käfer und viele mehr.
Eine interessante Beobachtung aus einer Studie über die Abwehrmechanismen von Pflanzen veranschaulicht dies weiter. Pflanzen produzieren spezialisierte morphologische Strukturen oder sekundäre Stoffwechselprodukte.
Dazu zählt z. B. ein mechanischer Schutz auf der Oberfläche der Pflanzen wie Haare, Trichome, Dornen, Stacheln oder die Produktion von Chemikalien wie Terpenen, Alkaloiden, die Freisetzung flüchtiger Chemikalien usw. Diese Art von Schutz tötet die Pflanzenfresser entweder oder macht sie zumindest unschädlich.
Dieser Verweis unterstreicht deutlich die Notwendigkeit eines multidisziplinären Ansatzes zur Untersuchung und Durchführung von Forschungsansätzen, die Biochemie, ökologische Prozesse und sogar den Klimawandel miteinander verbinden könnte. Schließlich könnte dieses Wissen bei der Entwicklung neuer optimierter Lösungen für bessere Ernteerträge von Nutzen sein.
Kurz gesagt:
- THC schützt die Cannabispflanze vor UV-Strahlung
- THC schützt die Pflanze vor Aggressoren aus der Umwelt
Wo in der Cannabispflanze kommt THC genau vor?
THC kommt in den Trichomen von Cannabis vor.
Trichome sind wie kleine Härchen, die sich auf der Oberfläche der Pflanze befinden. Ihre Struktur ähnelt einer winzigen Knolle oder einem Wassertropfen, der mit einem Stängel verbunden ist. Die Größe, Form, Dichte und Art der Trichome können in Abhängigkeit von verschiedenen natürlichen Faktoren wie Boden, Temperatur, Vegetation usw. variieren. Es funktioniert vorwiegend als Selbstverteidigungsmechanismus, wie bereits oben erwähnt.
Studien zufolge enthalten diese Trichome reichlich Cannabinoide. Ein besonderer Typ, Trichome mit Kopf und Stiel, enthält Tetrahydrocannabinolsäure (THCA), Cannabidiolsäure (CBDA), Cannabigerolsäure (CBGA) einschließlich ihrer decarboxylierten Derivate Tetrahydrocannabinol, THC, Cannabidiol/CBD, und Cannabigerol/CBG.
THC und CBD
Zu Beginn werden Cannabinoide als Cannabinoidsäuren in der Pflanze angereichert. Erst wenn die Pflanze getrocknet, gelagert und erhitzt wird, decarboxylieren die Säuren allmählich und werden zu CBD oder THC umgewandelt.
In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass, obwohl sowohl CBD, THC, CBG, CBN und andere Cannabinoide in der Cannabispflanze vorhanden sind, ihre Biosynthese nach einem genetisch bestimmten Verhältnis erfolgt. Cannabis-Züchter und Forschungseinrichtungen bauen also verschiedene Sorten für eine Vielzahl von Zwecken an. Zum Beispiel für Papier, Textilien, Lebensmittel, Medizin usw.
Des weiteren haben THC und CBD die gleiche Summenformel: C21H30O2.
Das sind einundzwanzig Atome Kohlenstoff, dreißig Atome Wasserstoff und zwei Atome Sauerstoff. Doch die Anordnung dieser Atome ist anders und beide Cannabinoide interagieren mit dem Körper auf andere Art und Weise.
Die Wirkung von THC ist vielen bekannt. THC führt (je nach Dosis) zu Hyperaktivität, Hypothermie, räumlicher und verbaler Kurzzeitgedächtnisstörung. CBD beeinflusst jedoch nicht von sich aus die Bewegungsaktivität, die Körpertemperatur oder das Gedächtnis. Daher kann man sagen, dass CBD und THC ganz unterschiedliche und teils gegensätzliche Wirkungen haben.
Ein Verweis auf eine Doppelblindstudie veranschaulicht dies noch deutlicher. Vierzig gesunden Freiwilligen wurden THC, CBD und die Mischung aus beiden zusammen oral verabreicht. Dabei wurden ihre psychologischen Reaktionen, Pulsfrequenz und die Zeit zur Fertigstellung einer Aufgabe gemessen. Das Experiment ergab folgende Ergebnisse:
- Freiwillige, denen nur THC verabreicht wurde, wiesen eine erhöhte Pulsfrequenz und eine starke psychologische Reaktionen auf.
- Bei Freiwilligen, die nur CBD konsumierten, traten keine derartigen Effekte auf.
- Bei Probanden, die sowohl CBD als auch THC verabreicht bekamen, zeigte sich, dass CBD die Wirkung von THC minderte. Außerdem trug CBD dazu bei, dass Angstzustände verringert wurden.
Zusammenfassend kann man sagen:
- Sowohl CBD als auch THC interagieren mit dem Endocannabinoid-System. Doch ihre Interaktionen mit den Rezeptoren (CB1- & CB2-Rezeptoren) haben unterschiedliche Einflüsse auf die physiologischen Funktionen und Hirnfunktionen.
- THC stimuliert die CB1-Rezeptoren. Es ist ein partieller Agonist der CB1- und CB2-Rezeptoren, der das Gedächtnis, die Konzentration und die Koordination beeinflusst und eine euphorisierende Wirkung hervorruft.
- CBD verändert die Form der CB1-Rezeptoren und stoppt THC- oder CB1-Agonisten, um den Rezeptor zu stimulieren. Aus diesem Grund erzeugt CBD keine psychotropen Effekte.
Fazit
- Marihuana ist eine besondere Cannabissorte, die einen hohen Gehalt an THC aufweist. Nach deutschem Recht wird eine weitere Variante von Cannabis mit weit weniger THC als Industriehanf eingestuft.
- THC erzeugt die meisten der klassischen pharmakologischen Wirkungen, zu denen Veränderungen der Stimmung, der Wahrnehmung und der Motivation gehören.
- Die Entdeckung der beiden wichtigsten Verbindungen von Cannabis, THC und CBD, führte zur Entdeckung des Endocannabinoid-Systems.
- Die Rolle von THC bei Cannabis besteht darin, dass es die Pflanze vor Pflanzenfressern oder Krankheitserregern zu schützen scheint.
- Die gestielten Trichome enthalten reichlich Cannabinoide. Dazu gehören THCA, CBDA, CBGA und ihre decarboxylierten Derivate THC, CBD und CBG.
Abschließend ist festzustellen, dass sozioökonomische und ökologische Faktoren die öffentliche Gesundheit in den globalen Volkswirtschaften erheblich beeinflussen. Es gibt neue Ansätze und die Entdeckung neuer Medikamente gegen neu auftretende Infektionskrankheiten, Stoffwechselstörungen und viele andere Gesundheitsprobleme.
Es gibt einen modernen Zugang zu traditioneller Medizin und Werten. Neue Möglichkeiten eröffnen sich auf den Gebieten der Psychopharmakologie, der Endocannabinoidsysteme und des medizinischen Cannabis, doch die Forschung, um die Vorteile von CBD und THC steht noch recht am Anfang – doch wir sind schon gespannt, was sich in den nächsten Jahren ergeben wird!
1 Kommentar
Ich kannte THC schon als psychoaktiven Wirkstoff, aber dass es die Pflanze vor Pflanzenfressern schützt, wusste ich nicht. Interessant, wie die Natur so funktioniert