Einleitung zu Dysbiose und Multipler Sklerose
Es gibt eine wachsende Anzahl von Studien, die auf eine Rolle von Darmbakterien bei der Entstehung und Progression von Multipler Sklerose (MS) hindeuten. In diesem Zusammenhang ist die Anwendung von Probiotika weit verbreitet. Doch welche Probiotika haben einen wirklichen Nutzen bei MS? Was sagen die aktuellen Forschungsergebnisse zur Anwendung dieser nützlichen Bakterien bei MS- Patienten?
Welche Probiotika bei MS?
Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die, wenn sie in ausreichender Menge konsumiert werden, positive Effekte auf die Gesundheit haben können. Bei MS-Patienten können sie die Medikation ergänzen. Zu den Probiotika zählen beispielsweise Milchsäurebakterien, die in Kefir, Sauerkraut und Brottrunk vorkommen. Präbiotika, eine Form von Ballaststoffen, die in Vollkornprodukten, Wurzelgemüse, Lauchgewächsen, Artischocken und weiterem Gemüse vorkommen, helfen ebenfalls dabei, die Darmflora zu unterstützen.
Welche Darmbakterien bei MS?
Die Rolle der Darmmikrobiota bei Multipler Sklerose ist Thema aktueller Forschungen. Untersuchungen haben gezeigt, dass sich das Darm-Mikrobiom von MS-Betroffenen von dem gesunder Kontrollpersonen unterscheidet. Ein Bakterium, das besonders häufig bei unbehandelten MS-Patienten vorkommt, ist Akkermansia muciniphila.
Was wirkt entzündungshemmend bei MS?
Neben dem Einsatz von Probiotika gibt es auch bestimmte Substanzen, die entzündungshemmend bei Multipler Sklerose wirken können. Dazu gehören unter anderem Omega-3-Fettsäuren wie α-Linolensäure, Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA), die vor allem in Fisch vorkommen. Auf der anderen Seite ist Arachidonsäure, eine Omega-6-Fettsäure, die in fettem Fleisch und Wurst enthalten ist, bekannt dafür, entzündungsfördernd zu wirken.
Welche Nahrungsergänzungsmittel helfen bei MS?
Für eine entzündungshemmende Ernährung bei Multipler Sklerose sind die Antioxidantien Vitamin A, Vitamin C, Vitamin E und β-Karotin sowie die Spurenelemente Kupfer, Selen und Zink von besonderer Bedeutung. Eine ausreichende Versorgung mit diesen Nährstoffen ist für MS-Patienten empfehlenswert.
Welche Naturheilmittel bei MS?
Bei einer Multiplen Sklerose können Naturheilmittel wie Omega 3-Fettsäuren, die im Fischöl enthalten sind, eine positive Wirkung haben. Auch Pflanzenöle wie Raps- oder Leinöl können sich positiv auswirken. Eine Umstellung der Ernährung auf vorwiegend pflanzliche Kost kann zu einem Absinken der Arachidonsäure im Körper führen, was sich ebenfalls positiv auswirken kann.
Schlussfolgerung
Die Kenntnisse über die Rolle von Darmbakterien und Probiotika bei Multipler Sklerose werden immer umfangreicher. Es gibt Hinweise darauf, dass eine ausgewogene Darmflora und die Einnahme bestimmter Probiotika einen positiven Einfluss auf den Krankheitsverlauf haben können. Es ist jedoch wichtig, individuell und mit einer ausgewogenen Ernährung sowie notwendigen Nahrungsergänzungsmitteln daran zu arbeiten.